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Hans Reiser (daher der Namen Reiser- FS) entwickelte sein Filesystem zunächst nur als private Studie, aber es
wurde mehr. Es wurde das erste Alltagstaugliche Journaling Filesystem für Linux. Reiser FS steht übrigens
unter der General Public License, wird aber gesponsert
( BigStorage, Ecila, mp3.com und SuSE GmbH ).
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum du dein stabiles ext2-Filesystem (der Linux-Standard) gegen ein neues System
austauschen sollst. Nun Reiser FS hat einige Vorteile:
Reiser FS wird in immer mehr Distributionen schon standardmäßig eingebunden, aber wenn du selber Hand
anlegen willst, bekommst du hier eine kurze Anleitung.
Ich schreibe die Anleitung für fortgeschrittene Linuxer, die wissen wie man ein Quellpacket installiert und den
Kernel kompiliert.
Ich möchte keinen ausschließen, aber Reiser FS arbeitet als Filesystem ganz unten im System, im Kernel.
Damit du Reiser FS benutzen kannst, mußt du den Kernel patchen. Dies ist ein großer Eingriff in das
Linuxsystem und sollte nicht von Anfängern durchgeführt werden ! (Mein erster Versuch einen Kernel zum
kompilieren endete mit einem "Kernel Panic" und einer Neuinstallation ;-))
Der Eingriff im Kernel kann nämlich dein ganzes System zerstören, denn ohne Kernel kein Linux.
Achtung, wenn du noch nie einen Kernel kompiliert hast, solltest du hier besser abbrechen !!!
Ok, fangen wir an einer leeren Partition ein ReiserFS zu "verpassen" :
Benutzer von SuSE Linux sollten mal bei SuSE nachschauen.
Wer es auf die harte Tour will:
Zuerst die Quellen deines Kernels installieren. Am besten benutzt du die Quellen aus deiner Distri, da diese meistens
schon einige nette Patches (vielleicht ReiserFS ?) haben. Danach lädst du dir den Reiser FS von devlinux.com herunter, dann entpackst du ihn und patcht
den Kernel:
# cd /usr/src/linux # gunzip linux-2.2.16-reiserfs-3.5.16-patch.gz # patch -p1 < linux-2.2.16-reiserfs-3.5.16-patch
# cd /usr/src/linux/fs/reiserfs/utils # mkdir bin # make # make installNun kannst du eine Partition mit ReiserFS formatieren (zum Beispiel hdb1) :
# mkreiserfs /dev/hdb1Ok, geschafft du hast dein ReiserFS, nutze es!
Name | Funktion | Dokumentation |
dumpreiserfs | Dumpen von ReiserFS | README |
emu | ? | |
mkreiserfs | Partition ReiserFS formatieren | man-page |
reiserfsck | Testen und Reparieren von ReiserFS | man-page |
resize_reiserfs | Größe von ReiserFS ändern ? | |
unpackreiserfs | ? |
Wer weiß welche Funktion emu esize_reiserfs unpackreiserfs haben, sollte sich mal bei mir melden
!
(Stand: September 2001)
Auch ext2 wird weiterentwickelt, ist aber noch im Betastadium. Hat einen Journal, aber (bisher) keine Binärbäume.
Ist aber abwärtskompatibel zu ext2 und deshalb schnell zu installieren. Du kannst ext2 einfach in ext3 wandeln !
Weitere Infos unter ftp.uk.linux.org/pub/linux/sct/fs/jfs
Dieses Journaling FS ist von IBM, Unix erprobt und steht unter der GPL (General Public License)
JFS bietet 64-Bit clean und Binärbäume, hat aber noch kein Quota und keine ACLs.
Weitere Infos unter http://oss.software.ibm.com/developerworks/opensource/jfs/
Auch SGI hat schon unter UNIX ein Journaling FS gehabt. Dieses ist nun auch auf Linux portiert und unter die GPL
gestellt worden.
Dieses FS ist 64-Bitig und hat als Besonderheit ACLs, Quota-Unterstützung, Backup/Restore Funktionen (mit ACLs !!).
Meine ersten Erfahrung mit diesem FS waren sehr gut, habe es allerdings nicht im Einsatz. Kein anderes FS unter Linux hat soviele Features, werde dazu wohl mal einen Artikel schreiben ..
Weitere Infos unter http://oss.sgi.com/projects/xfs/
Die Homepage von ReiserFS: http://devlinux.com/projects/reiserfs/
Im Linux-Magazin 4/2000 war ein Artikel über Journaling Filesysteme (meine Hauptquelle).
Erstellt: 2000-09-17 | Autor: Markus Ungermann (m.ungermann@tuxhausen.de) Dank an André Obermann. |
Letztes Update: 2001-09-10 | URL: http://www.tuxhausen.de/software_acl_ext.html |